Die Begriffe „berufsbegleitendes Studium“ und „Dualstudium“ werden trotz inhaltlicher Unterschiede häufig synonym verwendet. Bei Studieninteressierten erschwert dies oftmals die Orientierung, denn beide Modelle fokussieren eine enge Verknüpfung von Studium und Beruf, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung.
Berufsbegleitend studieren
Das Institut für Akademische Weiterbildung (IAW) der THI bietet berufsbegleitende Bachelor-, Master- und MBA-Studiengänge an und macht so Weiterbildung neben dem Beruf möglich. Zielgruppe sind also Berufstätige, die sich für neue Aufgaben und/oder verantwortungsvollere Tätigkeit akademisch weiterqualifizieren wollen.
Ein berufsbegleitendes Studium absolvieren die Studierenden in der Regel außerhalb des „normalen“ Studienbetriebs der Hochschule, d.h. die Lehrveranstaltungen finden vorwiegend freitags und samstags statt, an den anderen Wochentagen gehen die Studierenden ihrem Beruf nach. Dabei werden die Präsenzphasen an der Hochschule kombiniert mit Selbstlernphasen und digitalen Lerneinheiten. Ein berufsbegleitendes Studium setzt zwar nicht zwingend eine inhaltliche Verbindung zwischen Studium und dem aktuellen Beruf bzw. Arbeitgeber voraus, integriert aber häufig die berufliche Tätigkeit z.B. in Form von Projektarbeiten. So sind am IAW ein hoher Praxisbezug und die bedarfsorientierte Zusammenarbeit mit Unternehmen wichtige Merkmale jedes berufsbegleitenden Studiengangs.
Die Studierenden kommen für die Finanzierung ihres Studiums in der Regel selbst auf, in den meisten Fällen erfahren sie jedoch Unterstützung durch den Arbeitgeber, sei es durch die (anteilige) Übernahme der Studiengebühren, eine Pauschale für Weiterbildung, flexible Arbeitszeitmodelle, Bildungsurlaub oder die Freistellung für Lehrveranstaltungen und Seminararbeiten.
Dual studieren
Der Begriff „dual“ steht für die Verbindung von zwei Lernorten: Im Unternehmen werden die Studierenden praktisch ausgebildet, an der Hochschule erfolgt die akademische Ausbildung. Bei dieser Studienform kooperieren Unternehmen und Hochschule eng miteinander, das Ziel ist die Verknüpfung von Theorie und Praxis innerhalb des Studiums. Während des Semesters nehmen die Studierenden an den regulären Vorlesungen an der Hochschule teil und in den vorlesungsfreien Zeiten arbeiten die Studierenden im Kooperationsunternehmen. Zielgruppe sind in der Regel Abiturientinnen und Abiturienten.
In Bayern gibt es zwei verschiedene duale Studienmodelle: Das „Verbundstudium“ kombiniert ein Bachelorstudium mit einer Berufsausbildung und wird auch als ausbildungsintegriertes Studium bezeichnet. Das Verbundstudium schließt mit einem Doppelabschluss ab, d.h. die Studierenden erhalten einen Bachelorabschluss und einen zertifizierten Kammerabschluss. Das „Studium mit vertiefter Praxis“ kombiniert ein reguläres Bachelor- oder Masterstudium mit intensiver Praxis und schließt mit einem Hochschulabschluss ab. Die Absolventinnen und Absolventen haben nach dem Abschluss mindestens 50% mehr Praxiserfahrung vorzuweisen als "regulär" Studierende.