Es ist der Traum vieler Forscherinnen und Forscher: Eine Veröffentlichung in einer der renommiertesten wissenschaftlichen Fachpublikationen der Welt. Prof. Dr. Alexander Schuhmacher, Professor für Life Science Management an der THI Business School, ist genau das jetzt gelungen. Zusammen mit einem Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität St. Gallen und anderen hat er einen Artikel im Magazin „Nature Reviews Drug Discovery“ (Impact Factor: 84,7) veröffentlicht. Darin hat er die globalen Top 20 Pharmaunternehmen auf ihre Unternehmensstrategie hin untersucht und festgestellt, dass ihr auf Risiko basierendes Geschäftsmodell („high-risk and high-reward“) zwar profitabel ist, aber von einigen wenigen Medikamenten, sog. Blockbustern, abhängt.
Als Blockbuster bezeichnet Prof. Schuhmacher Medikamente, die mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz generieren. Erst der wirtschaftliche Erfolg solcher Blockbuster ermöglicht es Pharmaunternehmen ihre sehr kostenintensiven Forschungsabteilungen sowie die Entwicklung neuer Arzneien zu finanzieren. Jüngere Studien hatten darauf hingedeutet, dass dieses Geschäftsmodell nicht mehr funktionieren könnte und dass sich die führenden Pharmaunternehmen zunehmend schwertun, solche hoch profitablen Medikamente zu entwickeln.
Die detaillierte Analyse von Schuhmacher zeigt nun: Zwar wird das finanzielle Risiko für Pharmaunternehmen immer größer, wenn sie neue Arzneien auf den Markt bringen und die meisten rechnen sich wirtschaftlich gesehen nicht. Doch bislang ist es den Unternehmen stets gelungen ihre hohen Entwicklungskosten, auch für nicht oder nur mäßig erfolgreiche Arzneien, durch noch höhere Gewinne der sog. Blockbuster zu kompensieren. In dem von Prof. Schuhmacher betrachteten Zeitraum hat also das „high-risk and high-reward“-Geschäftsmodell funktioniert.
Der Fachartikel ist in der aktuellen Ausgabe des Nature-Magazins erschienen.