Studierende bauten Prototyp einer Passagierdrohne

Wie fühlt sich der Flug mit einer Passagierdrohne an? Diese Frage wollten Forschende und Studierende der Technischen Hochschule Ingolstadt beantworten. Zu diesem Zweck konstruierten sie einen Prototyp, der bald auch von der Öffentlichkeit in Augenschein genommen werden kann.

Zwei Personen stehen vor einem Bildschirm

Studierende vor Anzeigetafel im Prototyp der Passagierdrohne

Ein Mann hält mit einer Hand ein Handy in die Luft

Prof. Dr. Andreas Riener stellt das Projekt vor.

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Von München nach Ingolstadt mit dem Flugtaxi fliegen und dafür per App das Ticket kaufen und bequem einchecken. Was nach einer Zukunftsvision klingt, wollten Studierende des Master-Studiengangs „User Experience Design“ (UXD) der Technischen Hochschule  Ingolstadt (THI) so praxisnah wie möglich umsetzen. Sie bauten dazu den Prototyp einer Passagierdrohne, womit der gesamte Prozess von der Buchung eines Sitzplatzes bis zur Durchführung des Flugs dargestellt werden kann. Der Prototyp verfügt über vier Sitzplätze und wurde im Maßstab 1:1 konstruiert. Ziel ist aber nicht, dass die „AirDrone“ eines Tages abhebt, sondern die Erfahrungen eines Anwenders beim simulierten Flug einzuordnen. Damit die Ergebnisse auch langfristigen Nutzen haben, legte Professor Andreas Riener, Leiter des Studiengangs „User Experience Design“ (UXD), großen Wert darauf, dass alle Schritte so realitätsnah wie möglich umgesetzt wurden.

Was ist den Fluggästen wichtig?

Der Prototyp soll veranschaulichen, welche Konzepte und Visualisierungen an Bord gebraucht werden, die vielleicht später sogar den Bau beeinflussen könnten. Besonders spannend war das Thema Sitzplatzauswahl: „Aufgrund der Sensitivät des Gewichts werden nicht zwei schwere Personen links und zwei leichte Personen rechts Platz nehmen können“, erklärt Professor Riener. Die Buchungs-App, bei der ursprünglich eine Sitzplatzauswahl möglich war, musste dahingehend wieder angepasst werden. Da Drohnen im Vergleich zu Passagierflugzeugen eine geringere Flughöhe und ein geringeres Eigengewicht aufweisen, ist der Flug ruckeliger, was die Akzeptanz beeinträchtigt.

Weitere wichtige Erkenntnisse umfassen Vorlieben zur Mitnahme von Gepäck: Aufgrund der Gewichtsproblematik wurde geprüft, in wie weit es akzeptiert wäre, schwereres Gepäck am Boden – getrennt vom Passagier – zu transportieren. Das Ergebnis war: Der Großteil der Fluggäste möchte, auch zu einem höheren Preis, sein Gepäck stets mit sich führen. Ein weiteres Akzeptanzthema ist die Fernüberwachung (Teleoperation) der Drohne von einem Leitstand aus, anstatt wie derzeit vorgesehen, einem Piloten an Bord. Aktuell werden dazu Studien durchgeführt, um die Haltung potentieller Fluggäste abzufragen sowie notwendige Informations- und Interaktionskonzepte zu entwickeln.

Selbst in Passagierdrohne Platz nehmen

Während das Studierendenprojekt abgeschlossen ist, läuft das öffentliche Förderprojekt noch weiter. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Patricia Appel wird sich, ausgehend von den Erkenntnissen, im Rahmen ihrer Promotion weiter mit Sicherheitsaspekten bei Passagierdrohnen beschäftigten. Außerdem kann die Öffentlichkeit bald selbst in dem Prototyp Platz nehmen. „Wir machen derzeit noch das Fein-Tuning und werden den Prototyp dann am Hochschulinformationstag der THI am 25. März sowie beim ON Campus-Festival am 16. Juni und auf der IAA im Herbst einsetzen“, sagt Professor Riener.

Er betont abschließend, dass das Projekt verknüpft ist mit dem Modellprojekt „Urban Air Mobility“ in der Region Ingolstadt und den Startup-Programmen des brigkAir. Das Projekt „Prototyp-Bau“ ist zudem angedockt an das Verbundprojekt „AMI-Airshuttle“. Dabei werden Lösungen für den Betrieb von sogenannten Vertiports, also einer neuartigen Infrastruktur, an Flughäfen entwickelt. Die Integration von elektrifizierten Flugtaxis inklusive Betriebskonzepten wird dabei erprobt.

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