Wie funktioniert die Wärme- und Kälteversorgung im Audi Sportpark? Teilnehmende der Exkursion erhielten interessante Einblicke dazu von den Stadtwerken Ingolstadt (SWI) sowie der Audi Immobilien Solutions GmbH.
Am 15.10.24 hatten 45 Teilnehmende, darunter Fach- und Führungskräfte beteiligter Branchen, Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Wissenschaft, sowie interessierte Studierende die Gelegenheit, an einer spannenden praxisorientierten Exkursion des Instituts für neue Energie-Systeme (InES) der TH Ingolstadt teilzunehmen.
Der Geschäftsführer der SWI Netze GmbH, Herr Stockmeier, führte die Teilnehmenden in die Energiezentrale des Audi Sportparks. Diese wird von den Stadtwerken über ein Energie-Contracting betrieben. Als Kühlsystem wird eine thermisch betriebene Absorptionskältemaschine genutzt. Diese kann insbesondere im Sommer günstig durch Überschusswärme aus dem Fernwärmenetz betrieben werden – bereitgestellt durch beispielsweise industrielle Abwärme der Petroplus Raffinerie. Die PV-Anlage auf dem Dach des Audi Sportparks erzeugt zudem rund 600.000 kWh Strom pro Jahr, welcher großteils in das Netz der SWI eingespeist wird. Zusammenfassend reduziert sich durch das Energiekonzept der CO2-Ausstoß des Stadions um bis zu 50 Prozent im Vergleich zu anderen Stadien dieser Größenordnung.
Ebenso konnte die Gruppe bei der Führung mit Herrn Kohlmeier, Stadionmanager des FC Ingolstadt, Einblicke hinter die Kulissen erhalten. Neben der Mannschaftskabine der „Schanzer“ konnten sie eine der Logen im zweiten Obergeschoss besichtigen, sowie selbst Stadionluft auf dem Spielrasen schnuppern. Dadurch konnten die Teilnehmenden direkt die Verbindung zu den fachlichen Daten der Exkursion herstellen und vor Ort betrachten, wie die einzelnen Komponenten des Wärme- und Kälteversorgungssystem der SWI arbeiten. So wird beispielsweise die Beheizung bzw. Kühlung der Mannschafts- und Innenbereiche und der Betrieb der subterran verlegten Rasenheizung mittels der Fernwärme der SWI ermöglicht, um einen optimalen Spielbetrieb sicherzustellen.
Zum Abschluss stellte Herr Stockmeier das Konzept zur Wärme- und Kälteversorgung der SWI für das Stadtgebiet Ingolstadt vor. Die angeregte Fachdiskussion zum Abschluss der Veranstaltung haben die Teilnehmenden durch Ihre vielseitigen Fragen aktiv mitgestaltet.
Das Projekt „Transfercluster Wärmepumpe & Wärmenetz - Wärmewende intelligent gestalten“ (kurz: W hoch 3), dass die Exkursion organisierte, wird von InES getragen und ist von der Europäischen Union kofinanziert. Es zielt auf die Optimierung des netzdienlichen Betriebs von Wärmepumpen ab, forciert die Vernetzung von Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen sowie die zielgerichtete Umsetzung von Forschungsergebnissen in die Praxis. Weitere Information zum Projekt W3 sowie zukünftigen Veranstaltungen: www.w3-waermewende.de