Die Methodik stellt Handelnde (Menschen, Systeme) und ihre Zusammenarbeit bei der Abwicklung von Prozessen in den Mittelpunkt der Betrachtung. Eine einfache grafische Notation mit wenigen Symbolen erlaubt fachlichen Experten ihre Aktivitäten in Prozessen selbst aus ihrer Perspektive zu beschreiben (Subjektverhalten). Die Subjekte synchronisieren sich über Nachrichten (Subjektinteraktion) und sichern so die Kohärenz der Aktivitäten aus übergeordneter organisatorischer Sicht.
Die entstehenden Modelle können automatisch in ausführbaren Code umgewandelt werden, da die grafische Notation auf einer Prozessalgebra mit formaler Semantik basiert. Dies bedeutet, die Beteiligten können sofort am PC die Effektivität ihrer Modelle überprüfen und diese gegebenenfalls anpassen. Nachdem den Subjekten in den Modellen konkrete Personen(gruppen) der Aufbauorganisation zugeordnet wurden, sind die Prozessspezifikationen als IT-gestützter Workflow lauffähig, sodass mit ihnen im Echtbetrieb Prozessinstanzen abgearbeitet werden können.
Erforscht wird unter anderem die Wirkung des Ansatzes an unterschiedlichen Stellen des BPM Life Cycle wie etwa:
- Höhere Qualität und Akzeptanz der entstehenden Arbeitsprozeduren durch intensivere Stakeholder-Partizipation an der Organisationsentwicklung
- Größere Agilität durch geringere Zeit vom Modell zum ausführbaren Workflow sowie durch die Möglichkeit isolierter Verhaltensoptimierungen ohne Beeinflussung des Gesamtkontextes.
- Neue Möglichkeiten für das Controlling, da innerhalb desselben Systems sowohl eine funktionale als auch prozessuale Sicht eingenommen werden kann
- Einsatz des Design Thinking im Rahmen von Prozessinnovationen
Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten spiegeln sich in mehreren Büchern und in einer Vielzahl von Publikationen bei internationalen Konferenzen (z. B. IEEE, ACM) wider (siehe auch www.s-bpm-one.org).